im 1. Jahr

Im ersten Jahr gibt es noch viele weitere Aufgaben, die Ihnen helfen, sich langfristig in Appenzell Ausserrhoden einzuleben. Diese Checkliste zeigt Ihnen die wichtigsten Punkte, die Sie dabei beachten sollten.

1. Integration und Zusammenleben

Soziale Kontakte sind wichtig für das Ankommen in der Schweiz. Gespräche mit Nachbarn und Nachbarinnen, Bekannten, im Verein helfen, die Sprache zu üben und das Leben vor Ort besser zu verstehen.

Wer sich einbringt, findet schneller Anschluss – und fühlt sich bald zuhause.

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2. Diplome, Aus- und Weiterbildung

► Ausländische Diplome müssen in gewissen Berufen (z. B. Gesundheit, Bildung, Technik) anerkannt werden, um in der Schweiz arbeiten zu können.

► Die Schweiz bietet viele Ausbildungen und Weiterbildungen an – auch für Erwachsene. Informieren Sie sich frühzeitig über die passenden Möglichkeiten.

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3. Mobilität

Import Fahrzeug: Wenn Sie ein Auto aus dem Ausland importieren, müssen Sie es innerhalb von 12 Monaten anmelden. Klären Sie vor dem Import, ob das Fahrzeug in der Schweiz zugelassen werden kann – so vermeiden Sie Probleme und Verzögerungen.

► Umtausch Führerausweis: Ihren ausländischen Führerausweis müssen Sie ebenfalls in dieser Zeit umtauschen, sonst verlieren Sie die Fahrberechtigung. Personen aus Nicht-EU/EFTA-Staaten müssen zusätzlich eine Fahrprüfung ablegen. Fahrstunden sind empfehlenswert.

► Der öffentliche Verkehr in der Schweiz ist gut ausgebaut und zuverlässig. Viele Menschen nutzen Zug, Bus, Tram oder regionale Abos wie das GA oder Halbtax-Abo im Alltag.

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4. Steuern

► Mit einer B-Bewilligung wird die Steuer direkt vom Lohn abgezogen (Quellensteuer). Eine Steuererklärung ist meist nicht nötig.

► Mit einer C-Bewilligung müssen Sie jedes Jahr eine Steuererklärung einreichen (ordentliche Besteuerung).

Besonderheit in Appenzell Ausserrhoden: Auch mit B-Bewilligung können Sie eine Steuererklärung machen – wenn Sie vorher einen Antrag stellen.

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5. Beratungs- und Unterstützungsangebote

► In vielen Gemeinden gibt es kostenlose oder günstige Beratungsstellen – zum Beispiel für Fragen zu Arbeit, Wohnen, Familie, Aufenthalt oder Gesundheit. Diese Angebote helfen Ihnen, sich besser zurechtzufinden und Lösungen zu finden, wenn es schwierig wird.

► Der Kanton ermöglicht unentgeltliche Rechtsberatungen. Diese beraten alle Einwohnerinnen und Einwohner kostenlos bei rechtlichen Fragen (Kurzberatungen). In regelmässigen Abständen finden Sprechstunden statt.

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6. Kantonsportrait Appenzell Ausserrhoden

► Der Appenzell Ausserrhoden ist einer von 26 Kantonen der Schweiz. Gemessen an seiner Einwohnerzahl (56'641 Einwohnende 2024 in Appenzell Ausserrhoden) ist er einer der kleineren Kantone. Typisch für Appenzell Ausserrhoden sind die gelebten Traditionen und die Naturvielfalt.

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7. Grundrechte

► In der Schweiz sind die Grundrechte in der Bundesverfassung verankert. Sie gelten für alle Menschen – unabhängig von Herkunft, Sprache, Geschlecht, Religion, Alter oder sexueller Orientierung.

  • Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
  • Frauen und Männer haben die gleichen Rechte.
  • Diskriminierung ist verboten – zum Beispiel wegen Herkunft, Religion oder Sexualität.
  • Jede Person darf ihre Religion und Meinung frei wählen.
  • Meinungs- und Pressefreiheit sind erlaubt.
  • Gleichgeschlechtliche Paare dürfen heiraten.
  • Niemand darf geschlagen oder bedroht werden. (→ Hilfe bei häuslicher Gewalt)

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8. Pflichten

► Wer in der Schweiz lebt, geniesst viele Rechte – hat aber auch Verantwortung und Pflichten gegenüber der Gesellschaft. Diese Pflichten gelten für alle, unabhängig von Nationalität.

Wichtige Pflichten sind (Sie sind eigenverantwortlich für die fristgerechte und korrekte Erfüllung der folgenden Aufgaben):

  • Gesetze befolgen und Anordnungen von Behörden respektieren

  • Steuern und Abgaben zahlen

  • Krankenversicherung abschliessen (obligatorisch für alle)

  • Schulpflicht für Kinder einhalten

  • Meldepflicht bei Umzug, Jobwechsel oder Familiennachzug beachten (z. B. Adressänderung der Gemeinde melden)

  • Abfall trennen und korrekt entsorgen

► Für Ausländerinnen und Ausländer gelten ausserdem:

  • Eigenverantwortung (Es liegt in Ihrer Eigenverantwortung, alle notwendigen Massnahmen fristgerecht und korrekt umzusetzen)

  • Einhaltung der Aufenthalts- und Arbeitsbedingungen

  • Landessprache erlernen und Vorsicht vor Schulden sind eine Selbstverständlichkeit

Ein respektvoller Umgang mit Mitmenschen, Umwelt und öffentlichen Einrichtungen ist ebenfalls Teil der gesellschaftlichen Verantwortung.

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